Der Arbeitskreis freut sich, Interessierte am 22. Oktober zum ersten Vortrag des Wintersemesters 2015 einladen zu dürfen.

In den letzten Jahren wird, aufgrund der Zeitspanne zwischen den Ereignissen des Zweiten Weltkriegs und heute ein Wandel in der zeitgeschichtlichen Forschung bemerkbar. Es scheint so, dass die artefaktenbasierenden Wissenschaftsrichtungen zunehmend neue Quellenlagen für die Zeitgeschichtliche Forschung generieren.
Eine dieser, mit Artefakten arbeitenden Wissenschaft ist die Archäologie. Innerhalb des Faches ist es vor allem die Zeitgeschichtliche Archäologie, die sich mit den Fragestellungen des 20. Jahrhunderts und des beginnenden 21. Jahrhunderts auseinandersetzt. Die zeitgeschichtliche Archäologie ist sowohl in den Methode als auch in der Methodik sehr eng mit der forensischen Archäologie verzahnt. Immer mehr ArchäologInnen, die im forensischen Bereich tätig sind, setzen sich auch sehr intensiv mit der zeitgeschichtlichen Archäologie auseinander; und umgekehrt.

Sowohl die Archäologie generell als auch die Kriminalistik und im speziellen die Spurenkunde arbeiten mit annähernd gleicher Methodik, lediglich die Fragen an das Material sind in der Archäologie historischer Natur, in den Kriminalwissenschaften juristischer. Da wie dort ist das interdisziplinäre Arbeiten, über die Fachgrenzen hinaus essentiell.

Was bedeutet dies nun aber für die Holocaustforschung und die Archäologie? Anhand von Fallbeispielen soll aufgezeigt werden, welche neue Möglichkeiten zur Generierung von Quellen es geben kann und wo die Grenzen des aktuell machbaren liegen.

Mag. Thomas Pototschnig ist forensischer Archäologe und Vereinsobmann der Gesellschaft für interdisziplinäre Forensik in Österreich

22. Oktober 2015 um 18 Uhr c.t.
HS7 des Instituts für Urgeschichte und historische Archäologie
Franz Klein Gasse 1, 1190 Wien